Die älteste Hörhilfe war die Hand hinter dem Ohr. Jahrelang wurde die Erfindung der ersten plastischen Hörhilfe dem deutschen Erfinder Athanasius Kircher zugeschrieben. Der stellte der Öffentlichkeit im Jahre 1650 das erste Hörrohr vor – und ging damit in die Geschichte ein. Die erste plastische Hörhilfe gab es jedoch schon viel früher.
Vermutlich hatte sich bereits Alexander der Große (356 – 323 v. Chr.) eines akustischen Verstärkers bedient. Auf mehreren antiken Münzen ist er mit zwei Widderhörnern zu sehen, die auf dem Kopf festgeschnallt waren. Sie sahen den Hörrohren und Ohrenbrillen des 19. Jahrhunderts verblüffend ähnlich. Versuchte er durch diese schallverstärkenden Widderhörner einen Hörsturz zu kaschieren? Dann könnte er der früheste bekannte Benutzer einer Hörhilfe gewesen sein. Unmöglich wäre das nicht: In der Antike wurde zur Behandlung von Schwerhörigkeit zu „klingenden Röhren“ geraten.
Bei uns dreht sich alles um Sie, um Ihr Gehör und um die spürbare Verbesserung Ihrer Kommunikationsfähigkeit.
Hörgeräte, die diesen Namen auch verdienen, gibt es erst seit Entdeckung des elektrischen Stroms. Alexander Graham Bell legte 1876 mit der Erfindung des Telefons auch einen Meilenstein in der Hörgerätetechnik: Sprache konnte erstmals in elektrische Impulse umgesetzt und zeitgleich übertragen werden. Durch die Erfindung von Kohlemikrofonen 1877 durch Thomas A. Edison wurde die Übertragung noch verbessert. Kohlemikrofongeräte waren allerdings so schwer, dass man sie nicht am Körper tragen konnte. 1925 ergänzt Siemens seinen patentierten Kohlemikrofon-Verstärker und schafft damit erstmalig die Voraussetzung für ein zur Mitnahme geeignetes Taschenhör-Gerät. Wie es zu Zufall will, wird im gleichen Jahr in Koblenz der Grundstein für Becker Hörakustik gelegt. Der Firmenname Brillen-Becker drückt noch nicht aus, dass sich Andreas Becker von Anfang an auch mit der Anpassung und dem Verkauf von elektrischen Hörgeräten befasst.
Einen großen Entwicklungsschub erfuhr das Hörgerät dann mit der Entwicklung der Rundfunkröhre und des Transistors. Die Bauteile des Hörgerätes konnten weiter verbessert und verkleinert werden. Aus dem Taschengerät entwickelte sich in den 50-er Jahren das erste Hinter-dem-Ohr-Gerät. Wie die Anzeige aus dem Jahr 1954 zeigt, (Anzeige kann zugemailt werden!) war es damals auch üblich, Hörgeräte an der Haustür oder in einer Gaststätte zu kaufen, denn die Firma Becker warnt hierin ausdrücklich vor diesen Praktiken und unterstreicht die Notwendigkeit, die Anpassung in einem Fachgeschäft vornehmen zu lassen, das mit einem Facharzt für HNO-Krankheiten zusammen arbeitet. Andreas Becker gehört dann auch zu den Gründern des Berufsstandes der Hörgeräteakustiker, den es seit Ende der 60er Jahre gibt.
Das erste Im-Ohr-Gerät kam 1983 auf den deutschen Markt. Es trug dem Bedürfnis nach eine möglichst unsichtbaren Hörhilfe Rechnung. Das war auch der Zeitpunkt, ab dem bei BECKER Hörakustik mit der Fertigung von kleinen Im-Ohr-Geräten im firmeneigenen Labor begonnen wurde.
1987 begann kam das erste volldigitale Hörgeräte auf dem Markt. Damit war der Weg geebnet für kleinere und leistungsfähigere Hörgeräte. Zwei Jahre stand die erste herstellerunabhängige Programmiereinheit zu Verfügung.
Mit der Digitalisierung hat sich eine technische Revolution vollzogen: Schwere, unansehliche Hörgeräte haben sich zu digitalen Miniatur-HörSystemen gewandet, die nicht länger Geräuschverstärker sind, sondern vielmehr „intelligentes Schallmanagement leitest“, so Brigitte Hilgert-Becker, die Inhaberin von Becker Hörakustik.
HörSysteme der neuesten Generation bieten – neben zentralen Hörleistungen wie z.B. dem Richtungshören – eine vollautomatische Hörprogramm-Wahl und damit den intelligenten Wechsel zwischen den einzelnen Signalverarbeitungsstrategien. Die Multi-Mikrofon-Technologie ermöglicht dank selektiver 280-Grad-Rundum-Erkennung von Störschall, dass dieser effektiv unterdrückt wird.
Aber die Technik ist nur die eine Seite der Medaille. Entscheidend für den Menschen, der besser hören will ist, dass ihm die technischen Neuentwicklungen mit kompetenter Dienstleistung nutzbar gemacht werden. Die sogenannte audio-visuelle Anpassung trägt zum Hörerfolg bei. Nachdem sie jetzt bundesweit durchgeführt wird, war Becker Hörakustik damit einst richtungweisend für die ganze Branche.